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| Geschichten | |
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Gast Gast
| Thema: Geschichten Fr Apr 23, 2010 5:47 pm | |
| Heier könnt ihr Geschcihten reinstellen die ihr selber geschreiben habt oder von anderen dei das selber geschreiben haben .
Das ist von : thomas Reis kenne in von einem chatt.
Also diese geschichte heißt google Mafia und ich stell immer was rein.
ich werde dannbald was reinbstellen von ihm habt gedult . |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Geschichten Fr Apr 23, 2010 6:20 pm | |
| *.* Da hab ich auch noch was im Angebot *such* Jetzt nur noch die Frage, wer das alles lesen soll...^^ Aber wenn jemand sich heranwagt, hätte ich gerne ein paar Kommentare Und eine Anmerkung noch: Tani/Tanu bedeutet Schwester/Bruder und ist eine höfliche Anrede für einen anderen Elfen^^ Finearfin, Kriegerin Zwischen Den Welten Kapitel I - Die Jugend der Kriegerin - Spoiler:
Finearfin rannte durch das Schloss. Wo war er? War er noch hinter ihr? Sie eilte um eine Ecke und versteckte sich im Schatten einer Säule. Ein junger, ungefähr fünfzehnjähriger Elf erschien in ihrem Sichtfeld. Finearfin hielt instinktiv den Atem an und wartete. Es schien so, als könne der Junge sie nicht sehen, er ging haarscharf an ihr vorbei. Doch in dem Moment, in dem er Finearfin fast passiert hatte, fuhr er herum, stupste Finearfins Nase an und grinste: "Hab dich, Fin!" Murrend trat Finearfin aus dem Schatten heraus. Sie hatte lange, schwarze, Haare, katzenähnliche grüne Augen, spitze Elfenohren und ein fröhliches Lächeln. "Ich habe doch sowieso keine Chance", meinte sie noch immer lächelnd. "Du bist in so was viel besser als ich." Der Junge zuckte mit den Schultern. "Dafür kannst du besser kämpfen. Und du bist schneller." Finearfins Lächeln wurde zu einem Grinsen. "Da hast du Recht", sagte sie – und ging sofort auf ihn los. Der Elf wehrte sich zwar gegen sie, hatte aber nicht den Hauch einer Chance, denn obwohl Finearfin fünf Jahre jünger war als er, hatte sie seit fünf Jahren das Schwert geführt. Und ihre noch fehlende Größe wurde dadurch problemlos kompensiert. Grinsend rang Finearfin den Elf zu Boden und hielt ihn fest. "Weißt du, Lenval", erklärte sie fast ein wenig spöttisch. "Das Dumme an der Magie ist es, dass man körperlich schwach bleibt. Dagegen solltest du etwas tun. Oder willst du immer von deiner kleinen Schwester besiegt werden?" Finearfin lockerte ihren Griff ein wenig und sofort legte Lenval seine Arme um sie und drückte sie kurz an sich. "Du würdest mir doch niemals etwas antun", grinste er. "Ich doch nicht", gab Finearfin zurück – und begann damit, ihren Bruder durchzukitzeln. Wieder wehrte Lenval sich verzweifelt – und wurde nur vor Schlimmerem bewahrt, weil ein Elf, der schon etwas älter wirkte, sich lautstark räusperte. Sofort ließ Finearfin von ihrem Bruder ab und stand auf. Wie lange der Mann wohl schon hier stand? Finearfin errötete leicht, dann begann der Elf zu sprechen: "Prinzessin. Es ist Zeit für Eure Übungen." Fast war die Elfe versucht, ein wenig zu schmollen – sie hatte gerade so viel Spaß. Dann aber nickte sie. Immerhin wusste sie, wie wichtig der Schwertkampf für sie werden würde. Auch Lenval hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und imaginären Staub von seinem Gewand geklopft. "Ich komme nachher bei dir vorbei", versprach er, ehe er verschwand – wörtlich gemeint. "Angeber", murmelte Finearfin, doch sie war beeindruckt, wie weit ihr Bruder schon war. Lächelnd folgte sie dem Elfen.
Finearfin betrat den kleinen Übungsraum. Ihr Lehrer Aron – ein uralter Elf, der seine besten Jahre längst hinter sich hatte –, war bereits da. Sein von Falten zerfurchtes Gesicht hellte sich auf, als er die junge Elfe durch seine leicht milchig schimmernden Augen sah. Aron erhob sich, sein langes weißes Haar wallte über seine Schultern. "Finearfin", sagte er mit seiner müden, brüchig klingenden Stimme, die Finearfin so sehr liebte. "Bitte, nimm dein Schwert. Wir wollen keine Zeit verlieren." Lächelnd nahm Finearfin ihr Schwert aus dem Waffenständer. Es war eine Spezialanfertigung für sie, zum Kampf war es nicht geeignet – denn es war innen hohl, um es leichter zu machen. Ihr wahres Schwert würde Finearfin erst mit der Volljährigkeit erhalten, und erst dann würde sie richtig kämpfen können. Keinen Tag eher. "Häng nicht deinen Gedanken nach", riss Arons Stimme Finearfin aus ihren Überlegungen. "Du lebst im Hier und Jetzt. Wenn du im Kampf abgelenkt bist, bedeutet das deinen Tod. Also merk dir das. Und jetzt fang an. Ich möchte sehen, wie du dich entwickelt hast." Finearfin nickte lächelnd und schwang das Schwert. Ihre Bewegungen wurden akrobatisch, man konnte kaum glauben, dass sie erst zehn war.
Nach dem Training nickte Aron Finearfin aufmunternd zu. "Du entwickelst dich gut", versicherte er ihr. "Vermutlich könntest du jetzt schon richtig kämpfen." Finearfin errötete bei diesem Lob. "Und jetzt", fuhr ihr Lehrer fort. "Wollen deine Eltern dich sehen." In Finearfins Augen flammte etwas auf. "Beide?", fragte sie aufgeregt. "Beide", bestätigte Aron und lächelte, als Finearfin verschwand. Sie rannte durch die Gänge auf den Thronsaal zu.
Als sie in den Saal stürmte, sah sie ihre Eltern sofort. Den aktuellen König der Elfen, Hayden genannt, und Natasha, seine Frau, die Hohepriesterin des Zweistromlandes – allerdings wirkte sie sehr blass, denn sie litt an einer unheilbaren Krankheit, von der es keine Heilung gab. Aber noch war sie da, diese wunderschöne Frau mit langen blonden Locken und feinen Gesichtszügen – die Finearfin im Gegensatz zu den Haaren geerbt hatte. Mindestens fünf Jahre würde sie noch leben, und Finearfin traute sich nicht, weiterzudenken. Und neben Natasha Hayden: Mit schwarzen Haaren und harten Zügen, die jedoch bei einem Lächeln – so wie jetzt gerade – viel freundlicher wirkten. Finearfin umarmte zuerst Hayden und klammerte sich dann an ihrer Mutter fest. "Finearfin", sagte ihr Vater lächelnd, als er die Umklammerung bemerkte. "Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen. Ich hatte einfach zu viel zu tun und dabei meine eigene Familie vergessen. Ich möchte, dass du mir erzählst, wie dein Training in letzter Zeit verlaufen ist. Du weißt, dass es eine schwere Bürde ist, die du auf dich nehmen wirst. Und dementsprechend musst du auch vorbereitet sein." Nur langsam löste Finearfin sich von ihrer kranken Mutter, als könne sie verschwinden, wenn sie nicht aufpasste. "Ich weiß", antwortete sie ihrem Vater, "Aron meinte, dass ich schon jetzt für richtige Kämpfe bereit wäre. Und ich bin noch lange nicht am Ende meiner Kräfte angelangt." Hayden lächelte. "Gut", sagte Natasha und meldete sich damit das erste Mal zu Wort. Ihre Stimme klang ein wenig belegt, auch war sie etwas heiser, aber für Finearfin klang dieses eine Wort aus dem Mund ihrer Mutter dennoch wunderbar. Sie blieben noch eine ganze Weile im Thronsaal stehen, bis Natasha sich schließlich aufgrund ihrer Krankheit zurückziehen musste. Auch Finearfin beschloss, ihre Gemächer aufzusuchen.
Leise seufzend betrat Finearfin ihre Räume, verriegelte gedankenverloren die Tür und nahm sich aus dem Badezimmer eine Haarbürste. Mit ebenjener stellte sie sich vor den Spiegel und kämmte sich die Haare, als plötzlich ein Schatten hinter ihr auftauchte. Erschrocken fuhr sie herum, und nach ein paar Sekunden hatte sich der Schatten zur Gestalt Lenvals verfestigt. "Verdammt, Len, hast du mich erschreckt!", fluchte Finearfin. "Mach so was nie wieder!" Grinsend sah Lenval sie an. "Ich muss aber üben", sagte er unschuldig. "Außerdem wusstest du doch, dass ich kommen würde." Finearfin funkelte ihren Bruder an. "Pass auf, sonst komme ich noch darauf, meine Schwertkunst an dir auszuprobieren." Lenval musste lachen. "Das machst du sowieso nicht." "Bist du dir da ganz sicher?", grinste Finearfin und packte Lenvals Arme. Nur Sekunden später lag ihr Bruder auf ihrem Bett, Finearfin kniete auf ihm und hielt seine Arme weiterhin fest umklammert. Lächelnd beugte sie sich herunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Immer noch so überzeugt?", flüsterte sie dann in sein Ohr. "oh ja", grinste Lenval. Plötzlich fiel Finearfin auf die Matratze herunter, Lenval war verschwunden. Im nächsten Moment spürte die Elfe, wie etwas sie festhielt, sie konnte sich nur noch herumwerfen, sodass sie auf dem Rücken lag, doch dann war es vorbei. Ranken zogen sich über ihren Körper und hielten sie am Bett fest, nur ihr Bauch, ihre Füße und ihr Kopf blieben unbedeckt. Und am Fußende des Bettes stand ein grinsender Lenval. "Und jetzt wollen wir doch mal sehen, wer überlegen ist", meinte er und begann, Finearfins Füße zu kitzeln. "Nicht!", kreischte Finearfin, während sie schon lachte. Verzweifelt und lachend wandte sie sich in ihren Fesseln, die jedoch keinen Zentimeter nachgaben. "Hör auf!", japste sie schließlich nach scheinbar endlosen Minuten, doch Lenval stoppte nicht. "Ich vermisse da ein Wort. Hat man dich denn nicht zur Höflichkeit erzogen?", fragte er spöttisch. "Bitte", wimmerte Finearfin. Sekunden später hörte Lenval tatsächlich auf, die Ranken verblassten wieder. "Das", grinste sie noch immer schwer atmend, während sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, "bekommst du zurück.." Finearfin setzte sich auf und sah ihren Bruder drohend an. "Das möchte ich sehen", grinste dieser zurück. "Dann wart's nur ab", sagte Finearfin nur geheimnisvoll. Doch erst einmal ließ Lenval sich auf das Bett sinken, setzte sich auf die Bettkante. Lächelnd krabbelte Finearfin zu ihm herüber und legte ihren Kopf in seinen Schoss, sodass sie ihn ansehen konnte. Jeder Streit schien bereits vergessen, Lenval legte sanft die Arme um sie. Selbst für Geschwister war ihre Bindung außergewöhnlich stark. "Len?", fragte Finearfin irgendwann. "Kannst du mir die Geschichte von Ruynalda erzählen? Ich meine, ich werde wohl ihr Schwert erben..." Lenval lächelte und strich sanft über Finearfins Wange. "Lass mich überlegen. Ich bin kein großer Erzähler, aber ich kann dir zumindest das Wissen vermitteln. Sie lebte vor langer Zeit, über zwanzigtausend Jahre ist das her. Mit ihren eigenen Händen schmiedete sie ein Schwert, und mit ihrem starken Talent zur Magie verzauberte sie es. Fortan saugte es jede Art von Magie auf, soviel es vermochte. Auch hatte Ruynalda die Fähigkeit dazu, ihre körperliche Kraft kurzzeitig bis ins Unermessliche zu steigern, und manchmal hatte sie Visionen. Ruynalda wurde eine der stärksten und berühmtesten Kriegerinnen des Zweistromlandes, und sie war auf der ganzen Welt berühmt. Es ist nicht bekannt, was sie alles tat, aber eines Tages kämpfte sie gegen einen der mächtigsten Untoten, den Lichkönig. Und sie siegte, versiegelte seine Seele. Als sie wieder ins Zweistromland zurückkehrte, wurde sie zur Hohepriesterin ernannt. Seitdem wird ihr Schwert von Hohepriesterin zu Hohepriesterin vererbt, und jede gibt einen Teil ihrer Magie dazu. Nach über zwanzigtausend Jahren kommt da doch eine ziemliche Macht zusammen. Und über die wirst du einmal verfügen." Finearfin grinste. "Und dann hast du keine Chance mehr", lachte sie, rollte um Lenval herum und schlang ihm die Arme um den Hals. "Lass das ja niemanden hören", grinste Lenval. "Du solltest deine Macht nicht für so etwas nutzen. Sonst riskierst du noch, dass du das Schwert gar nicht erst bekommst." Vorsichtig löste er den Griff seiner Schwester wieder. "Schlaf gut, Kleine", grinste er und küsste sie auf die Wange. Dann verlor Lenvals Gestalt ihre Konturen, er verschwand schließlich vollends Finearfin wartete noch einen Moment, dann wusch sie sich, zog sich im und legte sich ins Bett. Schnell schlief sie ein.
Kapitel II - Der Aufbruch - Spoiler:
Finearfin kniete vor ihrer Mutter nieder, diese hielt das Schwert Ruynaldas in den Händen Die junge Kriegerin war nervös wie noch nie, auch wirkte ihre Mutter Natasha zerbrechlicher als je zuvor - als würde sie nur noch durch einen unbändigen Lebenswillen vom Tod getrennt. Doch dennoch lag ein Lächeln auf Natashas Gesicht, sie wollte nur noch diese letzte Pflicht vollbringen, bevor sie die Qualen ihres Lebens endlich beenden konnte. "Finearfin", flüsterte sie, als hätte der Lebensfunke sie schon fast verlassen. "Komm näher." Finearfin rückte ein wenig näher an Natasha heran. "Ich werde dir nun das Schwert Ruynaldas überreichen Du hast es ehrlich erworben, solange du lebst, wird es stets bei dir bleiben. Ruf es mit den alten Worten." Finearfin senkte den Kopf und schloss die Augen, dann murmelte sie elfische Worte, deren Bedeutung längst vergessen war. Das Schwert in Natashas Hand erzitterte, bewegte sich aber nicht weiter. Finearfin kniff die Augen enger zusammen und wiederholte die Worte - und dieses Mal bewegte sich das Schwert auf Finearfin zu, es verließ Natashas Hand und schwebte nun frei in der Luft. Schließlich griff Finearfin nach dem Schwertheft, das sich ihr zugewandt hatte. Sofort spürte sie die Macht und Kraft, die von dieser Klinge ausging und in ihren Körper fuhr. Was für eine immense Kraft in diesem Objekt steckte! Es war unfassbar. Finearfin schlug die Augen wieder auf und sah ihre Mutter an. "Das Schwert ist deinem Ruf gefolgt", lächelte Natasha. "Versprich, dass du diese Kräfte nur zum Guten nutzen wirst." Finearfin nickte respektvoll. "Ich verspreche es", erwiderte sie feierlich. Natasha trat einige Schritte zurück und ließ sich auf einen Stuhl sinken, dort schloss sie die Augen. Jetzt sprang Finearfin auf. Mit der Macht des Schwertes musste es doch möglich sein, Natasha zu retten. Finearfin ging zu ihrer Mutter herüber, doch es war bereits zu spät - der letzte Funke hatte Natasha verlassen. "Nein", flüsterte Finearfin, als würde sie diese n Entscheidung des Schicksals nicht annehmen. Tränen drangen ihr in die Augen, doch dann wandte sie sich ab. Jetzt war die Zeit des Abschieds gekommen - der Abschied von allem. Finearfin verließ den kleinen Raum und kehrte in ihre Gemächer zurück.
Zurück in ihren Räumen steckte Finearfin Ruynaldas Schwert - ihr Schwert - in die Lederscheide, die sie schon vorher erhalten hatte. Und dann war da das andere Geschenk, das ihr Vater ihr gemacht hatte - immerhin war sie heute volljährig geworden. Es war eine kleine, unscheinbare Tasche - und doch fasste sie mehr Inhalt als der größte von Finearfins Schränken Und genau das hatte Finearfin vor: Sie wollte das Schloss, die Stadt, vielleicht sogar das Land verlassen. Kurzerhand entschlossen packte sie ein wenig Kleidung, einen Dolch und eine Decke in ihre neue Tasche, Proviant brauchte sie auch noch, aber den würde sie hier nicht bekommen. Schlussendlich band sie die Lederscheide mit ihrem Schwert und ihre Tasche an den Gürtel ihres rot-weißen Kimonos. Dann verließ sie ihr Zimmer wieder und ohne mit jemandem zu sprechen machte sie sich auf den Weg in die Küche. Um diese Zeit war noch niemand dort, deshalb störte auch niemand Finearfin, als sie sich Proviant zusammensuchte - viel Proviant, der lange haltbar war, denn sie hatte vor, ziemlich lange unterwegs zu bleiben. Finearfin wollte den letzten Wunsch - und zugleich ihr Versprechen -, die Macht des Schwertes nur zum Guten nutzen, erfüllen. Und dafür musste sie eine noch bessere Kriegerin werden, als sie es jetzt schon war - Aron konnte sie nichts mehr lehren, jetzt kam es auf die Praxis an. Aber dennoch wollte Finearfin sich von ihm verabschieden, der alte Elf war ihr sehr ans Herz gewachsen. Außerdem würde er im Trainingsraum auf sie warten. Leise wie eine Katze huschte Finearfin durch die Gänge.
Noch immer aufbruchsbereit betrat Finearfin den Trainingsraum. Aron saß wie immer auf seiner Bank, doch dieses Mal lag ein Schwert auf seinem Schoss - nicht Finearfins Übungsschwert, sondern ein richtiges. "Du willst gehen", stellte der alte Elf fest, als er Finearfin sah. "Ja", gab Finearfin zu. Aron hatte eine ziemlich schnelle Auffassungsgabe, deshalb überraschte es sie nicht. "Ich möchte dir etwas mit auf dem Weg geben. Eine Erinnerung, einen Anreiz." Aron stand auf, nahm das Schwert von seinem Schoss und wog es prüfend in der Hand. "Kämpf gegen mich." Finearfin sah Aron überrascht an. Der Elf, vom Alter gebeugt, mit zerfurchtem Gesicht, musste wahrlich uralt sein. Vielleicht hatte er sogar Ruynalda kennen gelernt. "Ich möchte Euch nicht verletzen", sagte Finearfin zögerlich. "Glaub mir, ich weiß, war ich tue", lächelte Aron. "Greif an." Leise seufzend zog Finearfin Ruynaldas Schwert aus der Scheide, dann griff sie an. Obwohl Finearfins Bewegungen so schnell waren, dass sie kaum mit bloßem Auge erkennbar waren und Aron sich nur sehr langsam bewegte, parierte er den ersten Angriff problemlos. Verwirrt wirbelte Finearfin einmal um die eigene Achse und schlug wieder zu, doch wieder blockte Aron den Angriff ohne sichtbare Mühe. Dann griff der alte Lehrer selbst an, Finearfin sah den Angriff kommen, konnte ihn jedoch nicht mehr abwehren, ihr Schwert - Ruynaldas Schwert - wirbelte durch die Luft und blieb in einer Holzbohle stecken. "Du siehst", grinste der alte Elf, während er sein Schwert in einen Waffenständer stellte. "Dass es nicht nur auf Geschwindigkeit und Kraft ankommt, auch die richtige Technik ist entscheidend. Natürlich ist es am besten, alles zu haben, doch ich kann dich nichts mehr lehren. Geh jetzt, Finearfin Efelin. Und lerne. Kehre nicht zurück, ehe du mich nicht besiegen kannst." Schweigend nickte Finearfin, schweigend zog sie ihr Schwert aus dem Holz, schweigend verließ sie den Raum. Sanft lächelnd ließ Aron sich wieder auf seine Bank sinken, sein Blick folgte Finearfin. "Was für ein Potential dieses Mädchen doch hat...", murmelte er gedankenverloren zu sich selbst.
Jetzt ließ Finearfin sich nicht mehr aufhalten. Sie wusste, dass Aron sie decken würde - immerhin wollte der alte Elf selbst, dass sie ging -, aber dennoch wollte sie sich beeilen. Ohne noch einmal mit ihrem Vater oder ihrem Bruder zu sprechen, eilte sie zum Schlosstor. Der Wächter kannte sie und ließ sie daher problemlos passieren. So begannen Finearfins Reisen, die ihr Ruhm und Ehre, aber auch Kummer und Leid bringen sollten.
Kapitel III - Training. Und mehr...? - Spoiler:
Kapitel III Training. Und mehr...?
Finearfin hatte sich doch dagegen entschieden, die Hauptstadt zu verlassen. Sie hatte in Erfahrung gebracht, dass eine freundliche, enthusiastische Heilerin namens L'Arachel sich in der Stadt niedergelassen hatte. Vielleicht könnte Finearfin dort eine Weile unterkommen, ihr Charakter klang so, als würde sie das zulassen. Außerdem würde sie Finearfin nicht erkennen. Lächelnd machte sie sich auf den Weg dorthin.
Als Finearfin an der Tür klopfte, schallte ein Ruf aus dem Haus: "Ich komme sofort!" Trotzdem musste Finearfin noch ein paar Minuten warten, bis die Tür sich schließlich öffnete. Eine Elfe mit grünen Haaren und einer Aura des Frohsinns stand im Eingang, lächelte Finearfin breit an. "Ja? Was kann ich für Euch tun, Tani? Tretet doch ein, es ist zwar noch etwas unordentlich, aber das soll uns nicht stören Ich bin L'Arachel, Heilerin. Und Ihr seid...? Was treibt Euch hierher?", fragte die Elfe, sie sprach schnell und ohne Atempause. Finearfin war von dieser Wortflut erschlagen, sie musste vor der Antwort erst einmal nachdenken. "Mein Name ist Finearfin. Ich brauche für eine gewisse Zeit einen Schlafplatz in der Stadt, und in eine Herberge kann ich nicht gehen." Dafür war Finearfin einfach zu bekannt, und sie wollte nicht erkannt werden. L'Arachel hob eine Hand zum Mund und legte nachdenklich einen Finger an die Lippen. Ihr Mund kräuselte sich, als sie überlegte, doch dann lächelte sie wieder. "Klar, kommt doch herein. Woher kommt Ihr? Ich stamme aus Yll, dort leben auch einige Elfen, aber viele Menschen. Ein schönes Land, aber dann habe ich mich doch entschieden, unter anderen Elfen zu leben..." Spätestens hier schaltete Finearfin einfach ab, sie betrat das Haus und sah sich um. "Und was meint Ihr dazu?" Damit endete der Wortschwall wieder, doch Finearfin brauchte noch ein paar Sekunden, bis sie es wirklich realisierte. "Hm? Oh, ja, natürlich, ich stimme Euch voll und ganz zu", sagte sie ein wenig stotternd, wusste nicht einmal worum es ging. Aber das machte wohl nichts - Finearfin zweifelte, ob L'Arachel selbst wusste, wovon sie sprach. "Ich wurde in diesem Land geboren", fuhr Finearfin dann fort. "Aber private Gründe verhindern, dass ich an meinem Wohnort bleiben konnte. Verzeiht, aber jetzt kann ich Euch nichts darüber erzählen. Vielleicht später." L'Arachel zuckte mit den Schultern. "Ach, das macht doch nichts. Aber wenn Ihr schon hier unterkommt, könnt Ihr mir sicher ein wenig helfen, oder? Natürlich würde ich Euch die Grundlagen zeigen, das wäre gar kein Problem." Finearfin nickte fröhlich, auch wenn sie ahnte, dass dieser "Unterricht" ziemlich oft vom Thema abschweifen würde. "Gut, Ihr könnt Eure Sachen oben in eins der Zimmer legen. Wenn Ihr nicht anderes vorhabt, können wir sofort anfangen, und dann könnt Ihr mir helfen, ein wenig zu räumen. Ihr seht recht kräftig aus. Oder wollt Ihr lieber etwas anderes machen? Wenn Ihr Euch hier auskennt, könntet Ihr mir auch die Stadt zeigen." Finearfin lächelte. "Ich habe keine Sachen, die ich hochtragen müsste. Ich habe nur das, was ich am Leib trage. Meinetwegen können wir sofort anfangen." L'Arachel sah sie verwundert an, musterte sie von Kopf bis Fuß. "Hm. Na gut", sagte sie dann nachdenklich, ehe sie ihren Enthusiasmus wieder aufnahm. "Also, dann fangen wir an. Kommt hierher, dann kann ich Euch alles zeigen..."
Finearfin war baff. Bei dieser Arbeit, der Heilkunst, wirkte L'Arachel viel konzentrierter, viel nachdenklicher. Sie sprach nur noch, wenn es nötig war, sonst kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Irgendwie wirkte sie süß... Finearfin hätte nie damit gerechnet, dass die Elfe eine so gute Lehrerin war, sie lernte schnell - obwohl sie nur wenig Zeit dafür aufwandte. "Das muss für heute genügen", lächelte L'Arachel schließlich, und sofort wirkte sie wieder redseliger. "Wenn Ihr mir jetzt noch helfen würdet, die Möbel umzustellen..." Wie ein Wasserfall, dachte Finearfin, fast schon frustriert. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Dann aber lauschte sie L'Arachels Worten und machte sich daran, die Möbel umzustellen. Stark genug war sie ja, nach mehr als zehn Jahren Training durfte man das aber auch erwarten. Gut, L'Arachel hatte viel zu kritisieren und wollte es oft noch anders haben, aber letztendlich lief es doch ganz gut.
Einen Monat lang blieb Finearfin bei L'Arachel, in dieser Zeit wagte sie sich kaum aus dem Haus - zu groß die Angst, von jemandem erkannt zu werden. Doch nach ebenjenem Monat hielt sie es im Haus - trotz der Lehre und der Aufgaben L'Arachels - nicht mehr aus. Sie verließ Haus und auch Stadt, genoss die scheinbar endlose Freiheit, die vor der Stadt herrschte. Doch in der Ferne bemerkte sie eine seltsame, ihr bekannte Gestalt.
Langsam, vorsichtig, näherte Finearfin sich dieser Gestalt. Diese schien in die Leere zu sehen und bemerkte Finearfin so nicht. Je näher die Elfe kam, desto sicherer war sie, was die Identität dieser Gestalt anging. Schließlich war sie so nahe gekommen, dass sie unter den mattschwarzen Haaren die spitzen Ohren der Gestalt erkennen konnte. "Lenval?", flüsterte sie, fast unhörbar Der Elf drehte sich herum, und Finearfin sah in das Gesicht ihres Bruders.
Kapitel IV - Der endgültige Abschied (viel zu kurz für meinen Geschmack...) - Spoiler:
"Fin? Verdammt, ich dachte, du wärst tot!", rief Lenval und umarmte sie. Dann aber ließ er sie los und betrachtete sie misstrauisch. "Wo bist du gewesen? Wir haben uns Sorgen gemacht! Wie konntest du nur einfach so gehen?" "Ich musste", sagte Finearfin traurig. "Wenn ich nicht gegangen wäre, würde ich noch immer untätig im Schloss herumsitzen. So aber... Du musst verstehen, dass ich nicht wieder kommen kann. Sag Vater, dass-" Weiter kam sie nicht. Lenval unterbrach sie. "Was? Du musst mitkommen, Fin! Und wenn du nicht willst... Dann muss ich dich zwingen. Schon um Vaters Willen." Finearfin sah ihn erschrocken an. "Ich werde nicht gegen dich kämpfen! Du bist mein Bruder." "Ich möchte auch nicht gegen dich kämpfen, Fin. Aber du bist meine Schwester, und ich will, dass du bei mir und Vater bleibst. Gerade jetzt, wo Mutter tot ist-" Er unterbrach sich, war offensichtlich nicht sicher, ob Finearfin schon davon wusste. "Ich weiß", murmelte diese nur betroffen. "Sie ist vor meinen Augen gestorben. Ich musste gehen, Len. Dieses Schwert ist dafür da, um Gutes zu tun – und wenn ich nur im Palast sitze, dann hat es auch keinen Sinn. Ich weiß, dass du und Vater es jetzt schwer habt, aber bei mir ist es doch auch nicht besser..." Lenval packte nun ihre Schultern und sah seiner Schwester tief in die Augen. "Fin. Ich bitte dich ein letztes Mal: Bleib hier, bei mir. Wie soll ich es jetzt alleine schaffen, ohne Mutter? Wenn du gehen musst... Dann geh, ich werde dich nicht aufhalten. Aber ich hoffe, dass du dich umentscheidest..." Finearfin schüttelte den Kopf, auch wenn es ein wenig traurig wirkte. "Ich habe gesagt, dass ich gehen muss .Auch wenn ich es bedauere – ich kann meinem Schicksal nicht entkommen. Ich werde das Land bereisen, und vielleicht auch an andere Orte gehen. Aber hier, in meiner Heimat kann ich nicht länger bleiben..." Mit Tränen in den Augen wandte Finearfin sich von ihrem Bruder ab. "Ich werde wiederkommen. Vertrau mir." Lenval sah Finearfin hinterher. "Das tue ich", murmelte er. "Mehr als jedem anderen..."
Kapitel V - Im tiefen Wald - Spoiler:
Trotz ihrer Begegnung mit Lenval konnte Finearfin sich nicht dazu durchringen, das Zweistromland zu verlassen, aber sie entfernte sich weit von der Hauptstadt, um nicht noch einmal auf ihren Bruder zu treffen. Doch das Gebiet, in das sie reiste, war das gefährlichste im ganzen Zweistromland...
Beunruhigt ging Finearfin durch einen Wald, es war verdammt dunkel. Und gefährlich. Immer wieder schweifte Finearfins Blick umher, bei jedem Rascheln aus den Büschen schreckte sie auf. Beruhige dich, schalt sie sich selbst. Hier ist nichts, wovor du dich fürchten musst. Dennoch schauderte es Finearfin, als sie weiterging. Und jetzt war sie sicher, einen Schemen gesehen zu haben. "Bald ist sie fällig", hörte Finearfin eine leise Stimme - oder bildete sie sich das nur ein? "Verdammt, wer ist da?", brüllte sie in den Wald hinein, doch jetzt vernahm sie nur ihr eigenes Echo - und leises Gekicher? Oh, ich werde hier noch irre, dachte Finearfin und beschleunigte ihre Schritte, doch das Geraschel und Geflüster verklang nicht. Schließlich hielt die Elfe es nicht mehr aus. Sie zog ihr Schwert und verließ den Weg. "So, wer auch immer dort ist, jetzt ist es vorbei", knurrte sie. Doch wieder konnte sie nichts entdecken, aber es erklang weiteres Geflüster, nur wenige Schritte von Finearfin entfernt. Jede Vorsicht war vergessen, als Finearfin tiefer in den Wald eindrang. Doch mit jedem Schritt, den sie tat, entfernte sie sich weiter vom Weg und nach nur wenigen Minuten hatte sie sich vollends verirrt. Mit einem Mal war alles verschwunden - die Stimmen und auch das Geraschel. Fluchend drehte Finearfin sich herum, aber egal, wohin sie sah - überall waren nur Bäume, sie konnte den Weg zurück nicht entdecken. Doch da - ein weiterer Schemen. Finearfin rannte los, und sie durchbrach das dichte Gestrüpp.
Das Licht blendete die junge Elfe, sie hatte den Wald verlassen. Oder? Als Finearfin wieder sehen konnte, erkannte sie, dass es nur eine Lichtung war. Jetzt konnte sie mehr Schemen entdecken, die fast mit dem Wald verschmolzen. Waren das die Stimmen gewesen? Langsam lösten sich die Gestalten und näherten sich Finearfin. Je näher die Fremden kamen, desto sicherer war Finearfin, dass es Elfen waren, und sie entspannte sich ein wenig. Schließlich waren die Elfen angekommen, und der offensichtliche Anführer hob zu sprechen an: "Was tut Ihr hier, Tani? Wisst Ihr nicht, dass diese Wälder sehr gefährlich sind, insbesondere für eine so junge Frau wie Euch?" Finearfin lächelte. "Ich komme schon klar. Ihr müsst Euch keine Sorgen machen, Tanu." Ein schwaches Grinsen entstand auf dem Gesicht des Mannes, das ein wenig spöttisch wurde, während er sprach. "Oh, ich mache mir keine Sorge. Meine einzige Angst war es, dass jemand Euch erwischen könnte, ehe wir es tun." Jetzt erst bemerkte Finearfin, wie wild die anderen Elfen aussahen. Nur der Anführer wirkte zivilisiert, aber er war wie die anderen bewaffnet. Auch hatten sie Finearfin umrundet. "Verdammt", fluchte sie, als ihr klar wurde, war vor sich ging. "Ihr seid der Grund für den Ruf dieses Waldes." Der Elf hob eine Hand, offensichtlich ein Zeichen - denn die Elfen zogen ihre Schwerter. "Einer der Gründe, bitte." Eine eher höfliche als spöttische Verbeugung folgte. "Mein Name ist Shanir, zu Euren Diensten. Seid so gut und wehrt Euch nicht. Verratet mir lieber Euren Namen." Finearfin hatte ihr Schwert noch immer nicht weggesteckt, und sie dachte nicht daran, einfach aufzugeben - auch wenn sie angesichts dieser Übermacht kaum eine Chance hatte. Shanir seufzte. "Das wollt Ihr anscheinend nicht. Also gut, dann muss es eben mit Gewalt gehen." Ohne zu zögern oder Scham zu zeigen, eine Frau mit dieser Übermacht zu attackieren, griffen die Elfen Finearfin an. Diese hob ihr Schwert, verteidigte sich gegen die Angreifer. Doch sie hatte Skrupel, jemanden zu töten, und deshalb unterlag sie heillos. Dennoch hielt sie es eine ganze Weile durch, bevor sie entwaffnet und grob gefesselt wurde. "Das war doch alles gar nicht notwendig", lächelte Shanir sanft. "Verratet Ihr mir jetzt Euren Namen, meine Teure?" Finearfin atmete tief durch. "Finearfin", knurrte sie dann. "Was für ein schöner Name"; sagte Shanir, seine Freundlichkeit klang nicht gespielt, sondern echt. "Wenn ich mich nicht irre, trug unsere werte Prinzessin denselben Namen. Aber sie soll ja gestorben sein, nicht wahr? Der gute König und auch der Thronfolger – sie sollen in tiefe Trauer verfallen sein. Wirklich schade." Tatsächlich klang Shanir ernsthaft. "Aber wir kommen vom Thema ab. Wo waren wir gerade stehen geblieben? Ach ja. Habt Ihr irgendetwas von Wert dabei? In diese Tasche passt zwar nicht viel, aber einen Versuch ist es wert. Euer Schwert behalten wir natürlich, aber wir lassen Euch nicht schutzlos zurück. Ihr erhaltet selbstverständlich ein anderes Schwert." Grob packte einer der Elfen Finearfins Gürtel, öffnete ihn und zog die Tasche herunter. Wenigstens trug sie unter dem Kimono noch etwas... Leise summend öffnete Shanir die Tasche, griff hinein und war verwundert, als sein Arm fast komplett darin verschwand. "Was habt Ihr denn da für ein Schmuckstück aufgetrieben?", fragte er Finearfin. "Diese Tasche, Euer schönes Schwert, Eure Kampfausbildung... Ich frage mich, wer Eure Eltern sind. Aber lügt mich nicht an, ich merke das." Finearfin zögerte einen Moment, wägte die Möglichkeiten ab. "Mein Vater ist König Hayden. Der Name meiner Mutter war Natasha", sagte sie dann. "Oh, da ist uns ja ein besonders großer Fisch ins Netz gegangen", lachte Shanir. "Vielleicht könnten wir ein Lösegeld erpressen, aber das ist nicht unser Stil. Stattdessen mache ich Euch dasselbe Angebote wie jedem: Wir rauben Euch aus und lassen Euch laufen, natürlich sorgen wir dafür, dass Ihr überleben könnt. Oder Ihr bleibt hier, unterstützt unseren Trupp. Ihr könntet so einiges lernen und vielleicht auch lehren. Wir sind eine kleine Gesellschaft, und wir können jeden Mann – und natürlich auch jede Frau – brauchen, gerade, wenn sie so gut kämpft wie Ihr." Finearfin dachte einen Moment ernsthaft darüber nach. "Was wären meine Rechte und Pflichten= Und was genau tut Ihr überhaupt?" Shanir wirkte verwundert. "Ihr denkt tatsächlich darüber nach? Also, Ihr müsstet uns bei Raubzügen begleiten und normale häusliche Pflichten erledigen. Wir haben ein Lager in der Nähe, dort werden Zelte aufgebaut, gekocht, genäht... Seht mich nicht so an. Alle hier haben die gleichen Pflichten, die Männer nähen ebenfalls. Und was Eure Rechte angeht: Ihr erhaltet Essen, einen Platz zum Schlafen und die Möglichkeit zu lernen. Eure Freizeit verbringt Ihr im Lager.Ihr könnt jederzeit gehen, doch je nach dem, wie lange Ihr hier wart und wie viel Ihr geleistet habt, werden wir etwas von Eurem Eigentum behalten. Natürlich bekommt Ihr einen Teil der Beute ab. Und was genau wir hier tun: Wir überfallen Reisende, und je größer unser Trupp ist, desto größere Gruppen können wir angrifen. Ach ja, und noch etwas: Von Euch erwarte ich besondere Unterstützung, wenn wir es mit Leuten des Königs zu tun haben." Noch immer zögerte Finearfin. "Und das ist alles?", fragte sie skeptisch. Shanir nickte bestätigend. "Ich bin einverstanden", meinte Finearfin dann. Ein weiteres Nicken von Shanir. "Bindet sie los", sagte er dazu. Jetzt war es an Finearfin, verwundert auszusehen. "Ihr vertraut mir sofort?", fragte sie überrascht. Shanir zuckte mit den Schultern. "Wieso nicht?", fragte er zurück. "Ein Verrat würde böse für Euch enden." Finearfin las ihr Schwert und ihre Tasche wieder auf und band beides wieder an ihren Gürtel. "Ihr seid bereit? Dann gehen wir mal", lächelte Shanir, und so brachen sie auf, bis sie das kleine Lager erreichten.
Die nächsten paar Tage geschah nicht viel. Finearfin erlernte, Lügen zu erkennen und verbesserte ihren Schwertstil ein wenig. Sie lernte die Räuber zu schätzen, besonders den edlen Shanir – der sich aber auch etwas verstärkt um sie kümmerte. Doch dann kam jene Nacht. Die Nacht, die alles beendete.
Finearfin wurde durch einen Schrei geweckt. Sofort sprang sie auf die Füße, riss ihr Schwert heraus und verließ das Zelt. Es schwelten bereits kleine Feuer, die Räuber kämpften gegen andere Elfen, die Haydens Abzeichen trugen. Finearfin fluchte. Sie konnte einfach nicht gegen diese Leute kämpfen, aber sie hatte eine Verpflichtung. Und wenn sie nicht kämpfen würde, würde sie als Verräterin gelten. Doch es war bereits zu spät – Finearfin hatte zu lange gezögert. Einer der besonders misstrauischen Räuber – er hieß Marlon – stürzte auf sie zu. "Dreckige Schlampe", knurrte er. "Nur deinetwegen müssen wir sterben. Und dafür werde ich dich hier und jetzt töten!" Finearfin blockte den ersten Streich, dann schlug sie selbst auf Kopfhöhe zu, drehte das Schwert jedoch, sodass es Marlon nur bewusstlos schlug. Dann rannte Finearfin. Shanir konnte sie nirgendwo entdecken.
Schwer atmend brach Finearfin durch das Gestrüpp. Jetzt eilte sie durch eine enge Gasse von Bäumen, doch plötzlich trat ihr eine Gestalt in den Weg. Shanir. Er sah abgerissen aus, in seinen Augen funkelte die Wut, in seiner Hand ein Schwert. Sorgen kamen über Finearfin – sie hatte Shanir noch nie kämpfen sehen, ahnte aber, dass der Elf sehr fähig war. "Ich habe dich gewarnt. Jetzt zahlst du", knurrte Shanir, und es lag nichts von seiner gewohnten Ruhe und Kühle in seiner Stimme. "Nein, ich habe nichts damit zu tun", beteuerte Finearfin, doch schon griff Shanir sie an. Den ersten Hieb konnte sie kaum blocken, und der zweite schlug ihr eine tiefe Wunde in die Seite. Aber jetzt war Finearfin kampfbereit, und ungeachtet der Schmerzen konterte sie die Angriffe. Rasend schnell zuckte ihre Klinge, aber Shanir – rasend vor Wut – parierte jeden einzelnen Streich, musste jedoch immer weiter zurückweichen. Schließlich ließ er sein Schwert sinken. "Na los", brummte er. "Beende es." Finearfin holte aus. "Es tut mir Leid", murmelte sie und schlug zu. Doch bevor ihr Schwert Shanir berührte, wirbelte die Elfe herum, hieb Shanir mit dem Schwertgriff bewusstlos. Sie konnte einfach keine wehrlosen Opfer töten... Sich die Seite haltend, ging Finearfin schnellstmöglich weiter.
Als sie einen sicheren und versteckten Platz gefunden hatte, ließ Finearfin sich nieder. Erst jetzt nahm sie sich die Zeit, ihre Wunde zu versorgen – etwas, das sie von L'Arachel gelernt hatte. Eigentlich war es schade, dass die Zeit bei Shanir schon vorbei war, aber immerhin hatte sie nichts unrechtes tun müssen. Dennoch machte Finearfin sich Vorwürfe, dass sie nichts gegen diesen Überfall hatte tun können. Seufzend packte sie ihre Decke aus, wickelte sich darin ein und legte sich zum Schlafen hin.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war es schon spät am Vormittag, aber immerhin war nichts passiert. Finearfin beschloss, das Lager nicht noch einmal aufzusuchen. Stattdessen packte sie ihre Sachen und verließ den Wald – auf dem schnellsten Weg, ohne weitere Vorkommnisse.
Jetzt, nach all diesen unglücklichen Ereignissen, konnte Finearfin sich doch dazu durchringen, ihre Heimat zu verlassen. Sie streifte durch verschiedene Länder, sah mehr, als sie für möglich gehalten hätte und meisterte neben der Theorie nun auch die Praxis der Schwertkunst. Doch schließlich, nach über dreißig Jahren, trugen ihre Schritte Finearfin ins Zweistromland zurück...
To Be Continued |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Geschichten Di Mai 04, 2010 11:06 am | |
| *weitergeschrieben hat* gebts zu, ich habe ich mit diesen Texten erschlagen xD Kapitel VI - Der Weg zum Ruhm - Spoiler:
Es tat gut, wieder in der eigenen Heimat zu sein. Doch obwohl Finearfins Äußeres sich kaum verändert hatte, merkte man, dass sie älter geworden war. Insgesamt wirkte sie ruhiger, beherrschter. Ihr Gang war selbstbewusst, jedoch nicht eilig. Man könnte fast sagen, dass ihr Inneres gewachsen war es schien aus ihr herauszustrahlen. Ihr Schwert passte inzwischen wirklich zu ihr, es hatte sich ihr förmlich angepasst. In der Ferne tauchte eine Stadt auf - und seltsamerweise wirkte sie befestigt, dabei lag sie mitten im Land. Verwundert machte Finearfin sich auf den Weg dorthin - sie brauchte sowieso neue Vorräte Am Tor ließ man sie problemlos in die Stadt hinein, denn immerhin war sie eine Elfe. "Sagt mal, was ist denn hier los?", fragte sie den Wächter, der für einen Soldaten ungewöhnlich jung wirkte. "Ihr lebt wohl hinter dem Mond, tani. Wisst Ihr denn nicht, dass wir seit mehreren Wochen Probleme mit Dämonen haben? Angeblich soll sich ein Tor zu einer anderen Welt geöffnet haben, von dort kommen die Dämonen. Und alle paar Stunden greifen sie an. Deshalb die Befestigungen und die scharfen Kontrollen." Finearfin zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Und wie alt bist du?", fragte sie beunruhigt. "In ein paar Wochen werde ich siebzehn", entgegnete der Junge stolz. "Ich bin Durin." Finearfin schüttelte den Kopf. "Verrückt", brummte sie. "Da ist man mal ein paar Jahre weg und schon verändert sich alles. Anstatt Kinder kämpfen zu lassen, solltet ihr besser Unterstützung beantragen." "Das haben wir ja bereits versucht", entgegnete Durin. "Aber die Soldaten des Königs sind allesamt so beschäftigt mit den Dämonen, dass unsere kleine Stadt keinen Schutztrupp erhalten hat." "Was?" Finearfin seufzte. "Das kann doch nicht sein. Pass auf, ich werde mich um alles kümmern Und bis der Schutztrupp hier eintrifft, werde ich hier bleiben und euch helfen." Durin wirkte nicht sonderlich überzeugt "Was könnt Ihr denn schon ausrichten? Denkt Ihr, der König hört auf Euch? Und nehmt es mir nicht übel.. Aber Ihr seht nicht so aus als könntet Ihr viel ausrichten." "Nun, das werden wir sehen", grinste Finearfin. "Wie lange ist der letzte Angriff her?" "Nun, schon ein paar Stunden. Es kann jederzeit wieder so weit sei-" Durin unterbrach sich, als ein Horn ertönte. "Es geht los!", sagte er hastig. Gedankenlos packte er Finearfins Hand und zog sie die Treppe auf die Mauer hinauf. "Kommt mit!"
"Lass mich los", knurrte Finearfin und schüttelte Durin ab. In der Ferne sah sie seltsame Wesen, und zwar nicht nur eins, die auf die Stadt zu eilten. Irgendwie ahnte Finearfin, dass die Dämonen sich nicht von der Mauer aufhalten lassen würden. "Was sind das für Wesen? Wo kommen sie her? Was wollen sie hier?", murmelte Finearfin wie zu sich selbst, während sie ihr Schwert zog. "Das weiß niemand", sagte Durin. Auch er hatte sich inzwischen bewaffnet, er hielt ein Schwert in der Hand, das ein wenig zu groß für ihn wirkte. "Aber macht Euch keine Sorgen: Ich passe schon auf Euch auf." "Wieso habe ich so ein Gefühl, dass es genau umgedreht sein wird?", murmelte Finearfin so leise, dass Durin sie nicht hörte. Dann begann der Angriff.
Der erste Dämon rannte auf die Mauer zu, geschossene Pfeile verfehlten ihn. Er sprang aus dem Lauf vier Meter - die halbe Mauerhöhe - hoch, den Rest kletterte er ohne sichtbaren Geschwindigkeitsverlust weiter. "Ich hab's geahnt", brummte Finearfin, als der Dämon endgültig auf der Mauer stand, doch er war zu weit von Finearfin entfernt. Aber lange musste die Elfe nicht auf ihren Kampf warten - schnell erreichten weitere Dämonen die Stadt, und nur Sekunden später war Finearfin umringt. Sie hörte Durins Aufschrei, wirbelte einmal um ihre eigene Achse, enthauptete so einen Dämonen - der sofort zusammenbrach - und fing gleichzeitig einen Magieblitz ab. Jetzt erst konnte sie erkennen, was für Probleme Durin hatte. Unwillkürlich grinste Finearfin. Der junge Elf war von einem ziemlich kleinen Dämonen in Bedrängnis gebracht worden Auf dem Weg zu ihm stach sie einen anderen Dämonen ab, dann hieb sie Durins Gegner grinsend von ihm weg. "Alles klar bei dir?", grinste sie. "Ja, ich denke, es ist in Ordnung", sagte er ein wenig eingeschüchtert, bevor in seinem Blick Beeindruckung aufflammte. "Ihr kämpft richtig gut." "Das macht das Training. Und jetzt komm, wir haben eine Stadt zu retten."
Mit Finearfins Hilfe konnten die Bewohner die Stadt äußerst knapp verteidigen. "Das muss aufhören", sagte Finearfin zu Durin. "Jemand muss diese Dämonen aufhalten. Und wenn ich es am Ende tun muss." Finearfin stand auf der Mauer und sah einem fliehenden Dämonen hinterher. "Dann mal los", grinste sie und schwang sich über die Zinnen. Grinsend rutschte sie an der leicht schrägen Mauer herunter und sah nur noch aus den Augenwinkeln, wie Durin losrannte, zum Tor hin. Problemlos landete sie auf dem Grund und lief los, dem Dämonen hinterher. Jetzt zahlte sich ihr jahrelanges Konditionstraining aus - obwohl ihre Beine schmerzten und ihr der Schweiß über die Stirn lief, rannte sie weiter. Doch trotz ihrer Fixierung auf den Dämonen bemerkte Finearfin, dass jemand ihr folgte - oder etwas? Dafür hatte sie jedoch keine Zeit, sonst würde der Dämon entkommen. Sie - und auch ihr Verfolger - folgten dem Dämonen in einen Wald, bis dieser auf einer Lichtung zum Stehen kam und sich verwirrt umsah. Dann drehte er sich um, rannte auf Finearfin zu und sprang.
Finearfin hatte nicht einmal Zeit, ihr Schwert zu ziehen, doch der Dämon sprang einfach an ihr vorbei. Die Elfe wirbelte herum, zog noch in der Bewegung ihr Schwert und stach dem Dämonen, der auf dem Boden saß, ihr Schwert in den Rücken, durchbohrte so sein Herz. Erst jetzt sah sie, wen der Dämon angegriffen hatte. "Durin, verdammt!", fluchte sie. "Was machst du hier? Willst du unbedingt sterben?" Durin, der aus einer kleinen Wunde an der Seite blutete, rappelte sich langsam wieder auf. Er wirkte geknickt und ein wenig seelisch verletzt. "Ich wollte Euch doch nur helfen. Ich dachte, Ihr würdet alleine nicht klarkommen. Bei den ganzen Dämonen und so..." Finearfin bemerkte, dass Durin es ernst meinte und seufzte leise. "Es ist ja in Ordnung", sagte sie leise. "Aber es ist gefährlich, gerade für einen Jungen wie dich." "Ich fürchte mich nicht vom dem Tod", behauptete Durin und baute sich zu seiner vollen Größe auf, er überragte Finearfin bereits um ein kleines Stück, doch diese seufzte nur und schüttelte den Kopf. "Das habe ich befürch- Was ist das?" Das Licht begann zu flackern, simultan dazu drehten Finearfin und Durin sich der Lichtung zu. Eine Dunkelheit breitete sich von dort aus, verzerrte sich zu einem Tor. Nur Sekunden später sprang der erste Dämon aus dem Portal – und wurde sofort von Finearfin getötet. "Ich gehe durch. Du bleibst hier. Keine Widerrede", sagte Finearfin so bestimmt, dass Durin jegliche Worte fehlten. Mit erhobenem Schwert eilte Finearfin auf die Dunkelheit zu, dann trat sie hindurch. Und war verschwunden. Durin zögerte keine drei Minuten und dachte nach, dann wollte er ihr folgen. Doch noch bevor er das Tor erreicht hatte, war es verschwunden. Traurig wandte Durin sich ab, er wusste, dass Finearfin nie mehr zurückkehren würde.
Interlude I - Irgendwo im Zweistromland - Spoiler:
Vigarde erwachte. Er stand auf und schüttelte den Kopf, sodass seine schulterlangen mattblauen Haare über seine spitzen Elfenohren in sein Gesicht fielen. Bald... Bald war es so weit. Er würde die Macht übernehmen und niemand würde ihn aufhalten. Noch nicht, ermahnte Vigarde sich in Gedanken. Bald... Ich brauche loyale Mitstreiter an meiner Seite. Langsam ging der Elf zu seinem Schrank und nahm dort eine Rüstung mit kupferroten Blutflecken heraus. Zeichen seiner Siege... Nachdem Vigarde seine Rüstung angelegt hatte, nahm er auch seinen Speer aus dem Schrank. In seinen Augen, die einst blau und freundlich geglänzt hatten, flackerte nun das Feuer des Wahnsinns in einem tiefen, dunklen Rot. Die gleiche Farbe spiegelte sich auf dem Metall des Speers in seiner Hand wieder, als das Metall im Licht der aufgehenden Sonne blitzte. "Nichts wird mich stoppen", murmelte Vigarde. "Hayden wird mit seiner ganzen Familie verrecken!" Vigarde lachte auf, ein grauenhafter Ton entrang sich seiner Kehle. Der Laut war nur kurz und leise, dennoch klang es grausam und wahnsinnig. Dann verließ Vigarde das Haus, wie immer auf der Suche nach Komplizen.
Kapitel VII - In der anderen Welt - Spoiler:
Tiefschwarze Dunkelheit empfing Finearfin, nachdem sie durch das Portal getreten war. Nur das wenige Licht, das durch das Portal fiel, erhellte die Umgebung. Erst nach wenigen Sekunden konnte die Elfe Details erkennen, und da sah sie ihn: Ein etwa mannshohes Wesen, in eine schwarze Kette gehüllt. Es hatte lange dünne Arme mit Klauenfingern daran, die wütend erhoben waren, schwarze Blitze zuckten von einer Hand auf die andere. Finearfin sah sich weiter um. Dämonen standen überall, doch niemand schien die Elfe zu bemerken. Anscheinend rechnete niemand damit, dass sich jemand durch das Portal wagen würde. Noch immer mit erhobenem Schwert bewegte Finearfin sich langsam auf das schwarz gekleidete Wesen zu, dessen Aufmerksamkeit auf das Portal fixiert schien. Erst als Finearfin vor ihm stand, das Schwert zum Schlag erhoben, realisierte es sie. Das Wesen senkte seine Hände und Finearfin konnte nicht mehr schnell genug reagieren, wurde von einem Blitz zu Boden geworfen. "Was tust du hier?", hörte Finearfin unzählige Stimmen in ihrem Kopf kreischen. "Du gehörst nicht hierher! Verschwinde!" Die Reihen der Dämonen lichteten sich, schufen einen Weg zum Portal - aber auch zu dem magischen Wesen. Finearfin rappelte sich wieder hoch, hob ihr Schwert auf und machte sich auf den Weg zum Portal. Dann jedoch wirbelte sie auf dem Absatz herum, rannte durch die Masse der perplexen Dämonen auf das magische Wesen zu, blockte den nächsten Blitz mit ihrem Schwert ab und stieß ihr Schwert in dessen Brust. Sofort hörte sie den Aufschrei in ihrem Kopf, am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, wie die Dämonen sich krümmten. "Verflucht sollst du sein, Elfe...", kreischten die Stimmen schwächer werdend. "Rastlos wirst du sein, bis an dein Ende. Kein Glück auf deiner Welt wird dir bleiben, immer wirst du gehen müss-" Die Stimmen verklangen, das Wesen war tot. Erschüttert zog Finearfin ihr Schwert aus dem Wesen und sah zum Portal. Es hatte sich geschlossen, doch darum konnte sich die Elfe jetzt nicht sorgen, denn die Dämonen hatten sich wieder erholt und erblickten Finearfin. Jetzt, wo das Wesen sie nicht mehr kontrollierte, sahen sie keinen Grund mehr, ihrem Instinkt nicht zu gehorchen - und griffen Finearfin an. Die aber gehorchte ihrerseits ihren Reflexen, ließ sich von ihren eigenen Instinkten leiten - auf diese Weise kämpfte sie eigentlich nie, aber es hatte auch zur Folge, dass sie kämpfte wie noch nie. Ihre Klinge zuckte hin und her, war nur noch ein Schemen. Scharenweise stürmten die Dämonen auf Finearfin zu, scharenweise fielen sie unter ihren Hieben. Nach nur wenigen Minuten regte sich kein Dämon mehr, Finearfin steckte ihr Schwert wieder weg. Wie im Traum ging sie zu dem Ort, an dem das Portal gewesen war, sie konnte nur noch ein schwaches bläuliches Leuchten erkennen. "Nein", flüsterte sie und fiel auf die Knie. Tranen liefen ihr über die Wange, als ihr klar wurde, was sie getan hatte. Nie wieder würde sie ihren Vater oder ihren Bruder wiedersehen, niemals wieder würde sie über die grünen Wiesen ihrer Heimat wandern. Die Elfe ließ sich vollends auf ihre Knie sinken, saß nun auf Händen und Knien. Heiß rannen die Tranen ihre Wange herunter, tropften von Finearfins Kinn auf den Boden. "Was habe ich nur getan?", wisperte sie völlig aufgelöst. "Ich muss zurück. Irgendwie..." Sie robbte näher an das bläuliche Licht heran, bis sie mitten darin saß. "Wie konnte ich nur so dumm sein...?" Und dann... Dann war Finearfin verschwunden. Für nur einen Augenblick hatte sich das Portal geöffnet und Finearfin in ihre eigene Welt zurückgebracht.
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